Bild Nadia Baridon

Lebensmotto:

„Nicht zurückblicken, immer nach vorne schauen. Nicht dem Verlust Gewicht geben, sondern sich über das freuen, was noch da ist.“

Kraftquellen in der Freizeit:

„Zeit mit meinen Mann und meinen zwei Kindern, Besuche in Frankreich bei der Familie, Lesen.“

Nadia Baridon

Alltagsbegleiterin im DRK Tageszentrum Eberstadt

„Ich bin seit 2016 Alltagsbegleiterin im DRK-Tageszentrum in Eberstadt. Das Thema Demenz interessiert mich bereits seit langer Zeit, weil es eine Reihe an Demenzerkrankungen in meiner eigenen Familie gibt und der Krankheit meistens mit Hilflosigkeit begegnet wurde.

Bevor ich zum Pflegebereich gekommen bin, war ich selbstständig und habe einen französischen Feinkostladen geführt. Dann wurde ich schwer krank. Als ich wieder auf die Beine gekommen bin, habe ich mich zunächst ehrenamtlich in einer Darmstädter Demenz-WG und in einem Demenz-Café engagiert. Die Arbeitsagentur für Arbeit hat mir daraufhin die Ausbildung zur Alltagsbegleiterin vorgeschlagen, die ich am F+U Bildungscampus in Darmstadt absolviert habe. Die Ausbildung dauert nur 3 Monate und ist sehr intensiv. Außerdem bildet man sich im Pflegebereich regelmäßig weiter. Ich habe mich mittlerweile auf den Bereich Sport und Bewegung bei demenziell erkrankten Menschen spezialisiert.

In der Pflege ist der Zusammenhalt zwischen Alt und Jung besonders wichtig und auch spürbar. Es gibt immer mehr ältere Menschen. Leider haben die Jüngeren wenig Interesse daran, für Ältere da zu sein. Dabei kann man von ihnen viel fürs Leben lernen. Und es gibt so viele schöne, zwischenmenschliche Augenblicke.“

Tipps für Berufseinsteiger und Berufsanfänger:

„In der Altenpflege lernt man, nicht mehr so oberflächlich zu sein. Man schaut intensiver hin. Bei Menschen mit Demenz ist es wichtig zu schauen, wer dieser Mensch jetzt ist. Nicht, wer er einmal war. Biografien über Tagesgäste helfen, Vorlieben zu ermitteln. Darin wird aber auch festgehalten, was man besser vermeidet.“